Franco Basaglia war ein italienischer Psychiater und einer der einflussreichsten Vertreter der Antipsychiatriebewegung. Er wurde am 11. März 1924 in Venedig geboren und starb am 29. August 1980 in Gorizia.
Basaglia war überzeugt davon, dass die traditionelle psychiatrische Versorgung Menschenrechtsverletzungen begünstigte und dass psychiatrische Anstalten Orte der Unterdrückung waren. Er setzte sich dafür ein, die psychische Gesundheit aus einer sozialen Perspektive zu betrachten und die Position von psychisch Kranken in der Gesellschaft zu verbessern.
1961 übernahm Basaglia die Leitung der psychiatrischen Anstalt in Gorizia. Dort begann er, ein alternatives Modell der psychiatrischen Betreuung zu entwickeln, das auf Entinstitutionalisierung und Gemeindepsychiatrie basierte. Basaglia veranlasste die Schließung der Anstalt und förderte die Integration von psychisch Kranken in die Gemeinschaft.
1978 wurde das sogenannte "Basaglia-Gesetz" in Italien verabschiedet, das die Schließung von psychiatrischen Anstalten vorsah und die Einrichtung von psychiatrischen Diensten in der Gemeinschaft förderte. Basaglias Arbeit hatte großen Einfluss auf die Entwicklung der Psychiatrie weltweit und inspirierte ähnliche Reformbewegungen in anderen Ländern.
Franco Basaglia hinterließ ein bedeutendes Erbe, das bis heute in der Psychiatrie sichtbar ist. Er betonte die Wichtigkeit von Menschenrechten in der psychischen Gesundheitsversorgung und legte den Grundstein für eine patientenzentrierte, sozial integrierte psychiatrische Betreuung.
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